BMW 7er, Modell E38 (www.7er.com) (2024)


Produktionszeitraum: Juni 1994 bis Juli 2001

1993 wurde die dritte Generation der BMW 7er-Reihe auf der IAA in Frankfurtvorgestellt und ab Juni 1994 im größten BMW Werk in Dingolfing produziert. ZuProduktionsbeginn wurden die 1992 in der zweiten 7er-Reihe (Modell E32) neuvorgestellten und von der Motor-Presse viel gelobten V8-Zylindermotoren in denVarianten 3,0 Liter (730i / iL) und 4.0 Liter (740i / iL) übernommen. Für diebeiden 8-Zylindermodelle standen serienmäßig zwei handge-schaltete Getriebe zurVerfügung - während im 730i ein modifiziertes 5-Gang-Getriebe zum Einsatz kam,verfügte der 740i über ein neues 6-Gang-Getriebe mit Schongang-Charakteristik.

Vier Monate nach Produktionsstart wurde im September 1994 der 750i / iL neuaufgelegt und mit einem 5,4 Liter großen V12-Motor ausgestattet. DerZwölfzylinder, von welchem BMW bis Ende 1993 nicht weniger als 70.000 Exemplareauslieferte, bekam für das Modell E38 eine gründliche Überarbeitung: seinHubraum betrug fortan 5,4 Liter, wobei dieser Zuwachs einer neunprozentigenErhöhung des Drehmoments und damit der Senkung der Verbrauchswerte zu Gute kam.Weiter hat BMW das Triebwerk auch auf der Emissionsseite an die Spitze desMöglichen gebracht.

BMW 7er, Modell E38 (www.7er.com) (1)Zur Reduzierung der Schadstoffe trägt u. a. eineAbgasluftpumpe bei. Unter dem Strich ist es BMW gelungen, die Verbrauchs-wertedes 12-Zylinders um etwa acht bis zehn Prozent zu senken, wozu auch der Einsatzeiner neuen Fünfgang-Automatik mit adaptiver, d. h. selbstlernenderGetriebe-steuerung beitrug, die in gleicher Weise auf Wunsch auch bei denAchtzylindern zum Einsatz kam.

Für Wolfgang Reitzle, damals im Technik-Vorstand der BMW Group, boten dieTriebwerke im 7er BMW "das Schadstoff-Niveau von Klein- und Mittelklasse-Wagen"- was nicht weiter verwundert, denn beispielsweise läuft der Zwölfzylinder"während seines gesamten Lebens vorwiegend nur im gehobenen Leerlauf."

Entwicklung der neuen 7er-Reihe

Die souveräne Motorisierung - die mit mehr Rücksicht auf Umwelt verbunden ist-, stelle aber nur einen Teil der Philosophie des neuen 7er dar. Zusammen mitder überarbeiteten Vorder- und der völlig neu konstruiertenIntegrallenker-Hinterachse boten diese Modelle mehr denn je eine einzigartigeMischung aus Fahrleistung, Sicherheit und Komfort - und dies auf einem Niveau,das im Bereich Luxusklasse bisher unmöglich erschien: größte aktive Fahrfreudehinter dem Lenkrad und souveränes Genießen auf den anderen Plätzen. "In derSumme der Eigenschaften von Straßenkontakt und Komfort haben wir nun ein bislangunbekanntes Optimum", freute sich Wolfgang Reitzle.

"Wenn wir an unserer bisherigen 7er Baureihe überhaupt etwas zu kritisierenhaben, dann kann es nur die starke Orientierung zum Fahrer hin gewesen seinsein", Bernd Pischetsrieder (damals noch im Vorstand der BMW Group, inzwischenzu VW gewechselt) weiß aber, dass "das Automobil immer mehr zu einemArbeitsplatz wird und der Eigentümer nicht zwangsläufigt auch hinter dem Lenkradsitzt". Es galt also, sich weiter zum Beifahrer und zu den Fondpassagieren zuöffnen.


Die neue Integral-Hinterachse im BMW 7er, Modell E38

"Sich fahren zu lassen, wird genauso wichtig sein, wie selbst zu fahren. Wirkönnen es uns immer weniger leisten, wertvolle Arbeitszeit auf der Fahrt zuvergeuden - deshalb mussten wir den 'Arbeitsplatz Innenraum' komplett revidierenund Mittel und Wege finden, der Kreativität auch während des Autofahrens Bahnenzu öffnen."

Übrigens gehörte dazu auch ein bislang unbekanntes Maß an Sonderaustattungen,mit dessen Hilfe die Spezialisten der BMW M GmbH jeden 7er noch besser denindividuellen Wünschen seines Besitzer anpassen konnten.

"Um genau dies zu erreichen", erinnert sich Wolfgang Reitzle, "haben wir unsbemüht, jenes Ambiente zu vermitteln, das eine Mischung aus italienischerEleganz und britischer Club-Atmosphäre darstellen könnte." Jede Massivität wurdevermieden: "der typische 7er-Kunde wohnt ja nicht nicht in einem Blockhaus ausMassivholz", so der Entwicklungsvorstand, der "bis hin zur B-Säule penibel auffiligran Strukturen und elegante Leichtigkeit" achtete.

Für die Club-Atmosphäre sorgten aber auch hochwertige Materialien wiebeispielsweise Wurzelholz, das sich von der Armaturentafel quer durch dengesamten Innenraum zieht, sowie eine großzügige Verwendung von feinstem Lederund hochflorigen Teppichen. Und worauf Wolfgang Reitzle besonderen Wert legte:"Wir haben das Licht inszeniert - die indirekte Innenraumbeleuchtung gibt demgesamten Interieur ein Flair von Großzügigkeit und Eleganz".

Dieser Großzügigkeit und Eleganz trägt das neue Exterieur gleichermaßenRechnung: "Wir haben praktisch nur die Raffinessen des alten 7er perfektioniert- ihn noch etwas mehr Leichtigkeit verliehen." Für Bernd Pischetsrieder muss"Design Atmosphäre schaffen - die optimale Verbindung zwischen Selbstfahrern undGefahren werden gerade nach außen dokumentieren." Klar, dass sich diese Lösungnie auf die besondere Hervorhebung einzelner Komponenten beschränkte - BMW würdenie nur die schiere Leistung, die repräsentative Erscheinung oder einenbesonderes ausgefeilten Luftwiderstandsbeiwert anstreben, denn das würde nichtder gewünschten Harmonie gerecht werden. Der damalige Aufsichtsratvorsitzendeund langjährige Vorstandsvorsitzende Eberhard von Kuenheim hat diese BMW Sichtder Dinge bereits anlässlich der Präsentation des Vorgängers im Jahre 1986formuliert: "Wer verkaufen Autos und keine cw-Werte - bei uns gibt es nicht dasDiktat des Windkanals. Bei uns gibt es nur den Wunsch des Kunden."

Im E38 steckt die gesammelte Erfahrung einer der renommiertestenAutomobilfirmen der Welt - dementsprechend setzt der 7er Maßstäbe bei Technik,Qualität und Fahrvergnügen.

Design der neuen 7er-Reihe

Die Linie des Vorgängers mit ihrem gekonnten Styling stellte einenQuantensprung in Richtung Ästhetik und Formvollendung dar. Dies hat BMW nichtnur höchstes Designer-Lob, sonder auch zahlreiche nationale und internationalePreise eingebracht. Folgerichtig prägte dieser Stil auch den Nachfolger - dasModell E38. Natürlich hatten die Designer bei dieser Neufindung der Form dieVorgabe vom "knapp sitzenden Maßanzug" - so Wolfgang Reitzle - nicht vergessen.

"Die Größe allein ist heute nicht mehr entscheidend", so beschriebChristopher-Edward Bangle, BMW-Designchef, die Arbeit seines Teams: "Heute istdie sinnvoll gestaltete Größe das Maß der Dinge".

Beim neuen 7er als "Flaggschiff" der BMW Flotte galt es, eine ausgewogeneMischung aus Innovation und Kontinuität zu wahren: einerseits sollte dietechnische Evolution auch in der Optik spürbar sein, andererseits war dieBeibehaltung typischer BMW Merkmale ein unbedingtes Muß.

So bildete das wichtigste BMW Symbol - der seit Jahrzehnten vertrauteKühlerlufteinlass in Form einer Doppelniere - selbstverständlich wieder daszentrale Erkennungszeichen. Allerdings wurde es stärker in die Haube integriert.Ebenso gewohnt ist der gewohnte kleine Bogen am vorderen Rand der C-Säulegeblieben.

Die L-förmigen Heckleuchten, ein besonders markantes Identifikationsmerkmaldes Vorgängermodells, wurden demgegenüber durch eine völlig neue Lösung ersetzt,um der neuen Generation eine eigenständigen, frischen Design-Akzent zu geben.Die Fuge des Kofferraumdeckels beschreibt dazu einen eleganten Bogen, der sichmit der abgesenkten Ladekante zu einem funktionell und ästhetisch überzeugendenAbschluss ergänzt.

Sieht man genau hin, dann bildet diese Linie ein wohldurchdachtes Pendant zurGestaltung der Frontpartie. So liefert der neue 7er bis ins Detail den Eindruckperfekter Harmonie.

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BMW 7er, Modell E38 (www.7er.com) (4) Motorvarianten in der dritten 7er-Reihe

BMW 7er, Modell E38 (www.7er.com) (5) Innenraum im BMW 7er

BMW 7er, Modell E38 (www.7er.com) (2024)
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